Die Algarve bietet mehr als Sonne, Strand und Natur. Spannende Sehenswürdigkeiten geben Zeugnis von mehreren Tausend Jahren Geschichte und Kultur.
Forte de Almádena
Oberhalb des Strandes von Boca do Rio befindet sich eine Ruine. D. Luís de Sousa, der spätere Graf von Prado sowie Gouverneur und Generalkapitän des Königreichs Algarve, ließ nach 1631 das Forte de São Luís de Almádena errichten.

Anfang des 17. Jahrhunderts säumten mehrere Wehranlagen die Küste der Algarve. Sie sollten vor allem die dortigen Thunfisch-Fanganlagen (Almadravas bzw. Armações) und den Küstenabschnitt vor Überfällen durch Freibeuter und Piraten schützen.
Während des portugiesischen Bürgerkriegs (1828–1834) wurde das Fort erneut mit Personal und Artillerie ausgestattet. Zuletzt nutzten es Mitte des 19. Jahrhunderts Soldaten aus Lagos zur Bekämpfung des Tabakschmuggels. Seither ist es verlassen und dem Verfall überlassen.
Obwohl wohl deutlich mehr in den Erhalt investiert werden müsste, ist das Fort in weitaus besserem Zustand als seine Nachbarn. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich das Bauwerk in seiner Gänze vorzustellen: Der mit einer Zugbrücke gesicherte Eingang ist gut erhalten, ebenso Teile der Kapelle. Auch zwei Geschützstellungen – eine niedrig gelegene und eine höher gelegene – sind gut erkennbar.
Wer den steilen Aufstieg vom Strand scheut, kann auch mit dem Auto bis zum Fort fahren. Das letzte Stück der Straße ist jedoch unbefestigt und aufgrund tiefer Schlaglöcher kaum befahrbar.
Nossa Senhora de Guadalupe
Die Kapelle „Unserer Lieben Frau von Guadalupe“ (Ermida de Nossa Senhora de Guadalupe) ist ein echtes Juwel, nur 4,5 km entfernt, in der Nähe von Raposeira. Besonders einzigartig ist die besondere Atmosphäre, die auch durch die herrliche Lage inmitten grüner Hügel unterstützt wird. Die Kapelle stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Obwohl sie fast all ihrer Schätze beraubt wurde, ist sie dennoch absolut sehenswert.

Die Verzierungen der Kapitelle und des Schlusssteins im Chor, von denen einige auf heidnische Motive zurückgehen, sind wirklich etwas Besonderes. Die Kapelle wurde zur Verehrung Unserer Lieben Frau von Guadalupe erbaut, einer Schwarzen Madonna. Versäumen Sie nicht das Informationszentrum, ein kleines Museum im benachbarten ehemaligen Bauernhaus. Dort wird der Gewürzhandel zur Zeit des Infanten Dom Henrique anschaulich erklärt. Nicht nur Kinder haben ihre Freude daran, die verschiedenen Gewürze in Boxen zu ertasten und zu erschnuppern.
Da die Kapelle und das Museum nur während der Saison geöffnet sind, informieren Sie sich am besten vor Ort über die Öffnungszeiten und Eintrittspreise.
Menhir von Padrão (Menir de Padrão)
Das angenehme Klima und die schöne Landschaft der Algarve haben schon immer Menschen angezogen. Davon zeugen Jahrtausende alte Funde aus der Jungsteinzeit (mehr als 5000 Jahre vor Christus): Menhire.
Nirgendwo auf der Iberischen Halbinsel ist die Dichte dieser Steinmonumente höher als an der Algarve. Ein besonderer Megalith – der Menhir von Padrão – steht südlich von Raposeira am Straßenrand auf dem Weg zur Praia da Ingrina.

Auf dem Weg zum oder vom Strand lohnt sich ein kurzer Stopp auf jeden Fall.